
20 Jahre Biodiversitätsmonitoring Schweiz: eine Erfolgsgeschichte mit Entwicklungspotenzial
Vor zwanzig Jahren startete die Schweiz als eines der ersten Länder weltweit eine systematische Überwachung ihrer Biodiversität. Die regelmässig erhobenen Daten bilden einen einmaligen Datenpool, um die Entwicklung der biologischen Vielfalt zu verfolgen und zusammen mit anderen Datenquellen auch Fragen zu den Ursachen zu beantworten. Es bestehen aber noch Lücken, etwa bei den Insekten und anderen wirbellosen Tieren oder bei Gewässerorganismen. Das Monitoring zur Biodiversität sollte taxonomisch, räumlich und zeitlich ausgebaut werden, schreibt das Forum Biodiversität Schweiz der SCNAT in der soeben publizierten Jubiläumspublikation, worin das BDM-CH umfassend vorgestellt wird.
Bild: Beat Ernst
Mit ganzheitlicher Bewertung der Biodiversität zu einer nachhaltigen Nutzung
Um den weltweiten Verlust der Biodiversität zu stoppen, braucht es neue Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen seitens der Politik. Das zeigen zwei Berichte, die der Weltbiodiversitätsrat in Bonn verabschiedet hat. Insbesondere gelte es, die Rechte der indigenen Völker zu stärken. Zudem brauche es eine umfassendere Bewertung von Naturwerten.
Bild: Ram Prasad Chaudhary
Schweiz hat bei über 90 Prozent der Handlungsoptionen des Weltbiodiversitätsrates Handlungsbedarf
Die Schweiz hat bei über 90 Prozent der vom Weltbiodiversitätsrat vorgeschlagenen Handlungsoptionen Nachholbedarf, um diese wirksam umzusetzen. Welche Massnahmen in der Schweiz effektiv die Biodiversität schützen können, führt das Forum Biodiversität der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz gemeinsam mit dem Büro «Interface Politikstudien» sowie weiteren Fachleuten in einem Bericht und einem Faktenblatt detailliert auf. Künftig soll die Messlatte für die Biodiversitätspolitik der Zustand der Biodiversität sein, schreiben die Autorinnen und Autoren. Sie sehen die Massnahmenpakete als Grundlage, um diese im Dialog mit den verschiedenen Akteursgruppen zu konkretisieren und umzusetzen.
Bild: Sandra Schwab