Biodiversitätsfördernde Strukturen im Landwirtschaftsgebiet
Strukturen sind unerlässlich für die Erhaltung und Förderung zahlreicher Arten von Tieren, Pflanzen, Pilzen, Flechten und Moosen im Landwirtschaftsgebiet. Gemeinsam mit Fachleuten hat das Forum Biodiversität das Wissen zur Bedeutung von Strukturen für die Biodiversität und deren Entwicklung zusammengetragen, Defizite und Handlungsbedarf identifiziert und Massnahmen formuliert, mit denen sich biodiversitätsfördernde Strukturen verstärkt fördern lassen.
Unzählige Strukturen wie Steinhaufen oder Wassertümpel sind als Ergebnis natürlicher Prozesse sowie landwirtschaftlicher Tätigkeiten über Generationen hinweg entstanden. Sie sind Lebensraum für eine Vielzahl von Organismen und fördern die Vernetzung. Für zahlreiche Arten – darunter Arten der Umweltziele Landwirtschaft – sind sie unerlässlich.
Insbesondere seit Mitte des 20. Jahrhunderts gingen die Anzahl und die Vielfalt von Strukturen markant zurück. Zwar gibt es lokal oder für gewisse Strukturtypen wieder Zunahmen, es werden aber nach wie vor viele wertvolle Strukturen entfernt.
Der Bericht identifiziert Defizite hinsichtlich biodiversitätsfördernder Strukturen im Landwirtschaftsgebiet, zeigt Handlungsbedarf auf und schlägt rund 60 Massnahmen vor, die hinsichtlich Wirksamkeit, Vollzugstauglichkeit sowie Akzeptanz bei Landwirten beurteilt wurden. Sie lassen sich vier Kategorien zuordnen: 1. Bildung, Beratung, Information; 2. Förderung auf Ebene Betrieb; 3. Förderung auf Ebene Region; 4. Strukturverbesserungen und Meliorationen.
Quelle: Guntern, J., Pauli, D., Klaus, G. (2020): Biodiversitätsfördernde Strukturen im Landwirtschaftsgebiet. Bedeutung, Entwicklung und Stossrichtungen für die Förderung. Hrsg.: Forum Biodiversität Schweiz (SCNAT), Bern. 90 S.