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Klimaerwärmung: Schuldspruch im Indizienprozess gefällt

Climate Press Nr. 11

Klimaerwärmung: Schuldspruch im Indizienprozess gefällt

Wer ist schuld an der gegenwärtigen Klimaerwärmung? Auf der Anklagebank sitzt seit einiger Zeit der Mensch, bzw. der von ihm verursachte zusätzliche Treibhauseffekt. Klar ist, dass nicht ein Einzeltäter verantwortlich ist, sondern viele Mitschuldige eine Rolle spielen. Seit längerer Zeit wird versucht, in einer Art Indizienprozess die Mitschuld der verschiedenen Täter zu eruieren. Im ersten 'Prozess', im IPCC-Bericht von 1996, wurde eine sehr vorsichtige Schuldzuweisung formuliert: Verschiedene Indizien 'legen eine Mitschuld des Menschen nahe'. Inzwischen sind jedoch immer mehr Zeugen aufgetaucht, so dass in einer Neuauflage des Prozesses, im IPCC-Bericht 2001, die Formulierung viel deutlicher ausfällt: 'Die Erwärmung in den letzten 50 Jahren ist wahrscheinlich hauptsächlich eine Folge der menschlichen Aktivitäten'. Die hinterlassenen Spuren sind in letzter Zeit immer deutlicher geworden: Die Jahre 1995, 1996 und 1998 waren die drei wärmsten Jahre seit Beginn der Messungen. Auch die verschiedenen Zeugenaussagen - sprich wissenschaftlichen Arbeiten - der letzen Jahre lauten praktisch übereinstimmend: Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein lässt sich die Temperaturentwicklung mit Schwankungen der Sonnen- und Vulkanaktivität noch mehr oder weniger begründen, in den letzten Jahrzehnten hingegen hätte die Temperatur aufgrund der natürlichen Einflussfaktoren allein eher etwas zurückgehen müssen. Die Erwärmung seit etwa 1970 ist ohne die Wirkung der Treibhausgase nicht mehr erklärbar.

Quelle: ProClim/ OcCC (Hrsg.), 2001. Klimaerwärmung: Schuldspruch im Indizienprozess gefällt. Climate Press. Hintergründe der Klima- und Global Change Forschung, Nr. 11.

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